Ein Tier, das schon im Pleistozän, also vor 1,6 Millionen Jahren, wirklich gelebt hat und seit etwa 20.000 bis 30.000 Jahren als ausgestorben gilt.
Es hat mit Sicherheit die damaligen ersten Bewohner des roten Kontinents und ihre Kinder sehr erschreckt.
Coonabarabran nennt sich, vielleicht sogar zu Recht, die „astronomische Hauptstadt Australiens“. Verständlich! Und touristisch einträglich!
Es war noch früher Nachmittag als wir den Ort erreichten. Wegen der wenigen, aber wieder breiten Strassen fiel uns die Orientierung nicht schwer. Unproblematisch fanden wir das Visitor Zentrum. Nachdem wir uns Informationen für die Übernachtung geholt hatten, empfahl uns die freundliche ältere Dame am Tresen unbedingt, die kostenlose Besichtung der kleinen Ausstellung in den hinteren Räumen. Welch Glück. Wir hätten doch sonst niemals die Bekanntschaft des Diprotodons gemacht. In der Nähe des Ortes fand 1979 Louise Friis den fossilen Schädel eines solchen Tieres, das nach der Radiocarbon Methode vor 35 Tausend Jahren hier gelebt hat. Das größte bekannte Beuteltier Australiens. Drei Meter lang und zwei Meter hoch. Die Nachbildung im Museum ist beeindruckend. Die heutigen Wompats, die Koalas, ja sogar die Kängurus sollen weitläufige Nachfahren des Pflanzen fressenden Riesen sein. Seine Spuren, so meinen einige Forscher, sollen sich bis 30 (!) Millionen Jahren zurückverfolgen lassen. Also scheint dieses gefundene Tier eines der letzten seiner Art gewesen sein. Sind nun diese Tiere am Ende ihrer Daseinskette noch auf Menschen gestoßen? Es ist wahrscheinlich. Einige Knochenfunde deuten an, dass den Tieren vor dem Tod Verletzungen zugefügt wurden. Die Ureinwohner dieser Gegend (Kamilaroi Volk), seit 30 Tausend Jahren in Australien, haben das riesige Beuteltier noch gejagt.
Und wenn die ersten Ureinwohner diese urtümlichen Tiere schon kannten, dann ist die Aufnahme in den Reigen der mystischen Wesen durchaus denkbar.
Man stelle sich ein Nashorn ähnliches Tier mit einer Schulterhöhe von zwei Meter, einer Körperlänge von drei Metern und einem Gewicht um die 2,5 Tonnen vor. Gigantisch! Furcht einflößend!
Nach fossilen Überresten im Süden Australiens, auf King Island, jedoch nicht in Tasmanien, aber bis hinauf nach Queenland, nahmen die Wissenschaftler an, dass es acht verschiedene Arten des größten Beuteltieres, das je lebte, gegeben hat. Das ist seit 2008 von Gilbert Price (Universität Brisbane) widerlegt. Es gab nur eine Art, einen Pflanzenfresser, der über 100 Jahre alt wurde. Und der Beutel öffnete sich wie bei den Wombats nach hinten.
Der heutige Wissenstand ist, das Klimawandel und die Besiedlung Australiens durch die Ureinwohner zum Niedergang der Riesen geführt haben könnten.
Folgen auf Facebook oder Google+