Es scheint gesichert, dass die Wiege der Menschheit im Gebiet des heutigen Kenia liegt. Davon zeugen 1984 gefundene verstreute Menschenknochen in einem 1,6 Millionen Jahre alten Sediment. Australien erreichte die erste Welle der Besiedlung durch den Menschen aus der Gruppe Australopithecus (oder auch Homo erectus) vor etwa 100 Tausend Jahren. Doch darüber herrscht noch heute wissenschaftlich Uneinigkeit. Es waren robuste, gedrungene Typen, 170 cm groß. Sie kamen von Java über eine Landbrücke, aus vielen kleinen Inseln bestehend, die man Sundaland nennt. Zwei mögliche Wege zum australischen Kontinent werden heute wissenschaftlich erörtert. Aber beiden ist gemein, dass die ersten Besiedler acht Mal freies Wasser überqueren mussten. Und das ging nur durch den Bau und die Nutzung von Bambusflößen. Diese allerdings nur kleinen Gruppen lebten auf dem roten Kontinent aber „nur“ 6 bis 7 Tausend Jahre. Und wegen der geringen Zahl an „Einwanderern“ sind auch die zurückgelassenen Spuren äußerst spärlich.
Für diese Besiedlung sprechen die Befunde der Rückstände von Pollen und Kohle. Die Analyse ergab, dass wahrscheinlich bereits vor 120.000 Jahren zumindest im Southern Tableland von NSW und im Lake George Becken Feuer zur Rodung des Landes eingesetzt wurde. Ziemlich mysteriös, wissenschaftlich umstritten und noch ungeklärt. Ist die Geschichte der australischen Besiedlung doch älter, als bisher vermutet? Oder jünger? Starben diese ersten Hominiden in Terra australis beim Ausbruch des Vulkans Mt. Toba auf Sumatra vor 75 Tausend Jahren?
Vor 40 bis 50 Tausend Jahren, viele Wissenschaftler meinen, es war noch früher, folgte ein zweiter Einwanderungsschub mit Booten oder Flößen über den Ozean aus China, den Phillipinen und Indonesien. Das gelang auch deshalb, weil während der Eiszeit der Wasserspiegel der Weltmeere 100 bis 200 Meter niedriger gewesen ist. Es gab also damals sogar eine Landbrücke nach Tasmanien. Auf der gelangten vor 30 bis 40 Tausend Jahren einst die Ureinwohner, von Victoria weiter ziehend, nach dort.
Diese bis heute angenommenen neuen Entdecker Australiens, ein graziler Australopitecinus mit einer Größe von 120 bis 150 Zentimeter, waren die Homo sapiens, die direkten Vorfahren der Aborigines. Die Ureinwohner lebten von Fisch, Austern, Muscheln, Früchte, Pflanzen und Tiere. Alles war reichlich vorhanden und reichte zum Leben. Als Nomaden zogen sie durchs Land, fühlten sich als ein Teil der Natur und pflegten ihre Traditionen, ihre Gesetze, die sie in Gesängen und Tänzen überlieferten. Und durch die Annahme der Traumzeit vertieften sie ihre Verbindung und Beziehung zur Umwelt. „Alles ist ein Teil vom Ganzen!“ lautete die oberste Lebensmaxime. Die Berge achteten sie als Götter, in den Höhlen wohnten Geister. Emus waren Himmelsvögel, die beschlossen hatten auf der Erde zu leben und in den fliegenden Füchsen sahen sie von den Göttern bestrafte ehemalige streitsüchtige Menschen.
Es ist durch genetische Untersuchungen gesichert, diese Einwanderungsströme kamen während der letzten Eiszeit, die vor 100.000 Jahren bis vor 18.000 Jahren die Erde beherrschte, über das heutige Neuguinea zur Cape York-Halbinsel. Und gelangten dann weiter durch einen Flusskorridor bis ins Darling-Becken und sogar in die Great Sandy Desert. Von dort aus südwärts konnte Tasmanien, damals eine Halbinsel, erreicht und ebenso wie die Great Victoria Desert besiedelt werden So standen die tasmanischen Aboriginals in einem engen Verwandtschaftsgrad zu den Bewohnern von Neuguinea und den Melanesiern. Victoria soll von den ersten Ureinwohnern mindestens vor 30.000 Jahren erreicht worden sein. Die Funde auf Tasmanien geben Hinweise, dass es wohl schon 5.000 Jahre früher war.
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